2004

Ratz Fatz, und das Jahr ist wieder vergangen. In Stichpunkten möchte ich versuchen, Euch zu erzählen, was bei uns alles passiert es. Helmut sagte heute Morgen, ich solle mich kurz fassen. Gerade das fällt mir aber immer so schwer, da fast jeder Tag in unserem Leben interessant ist.
Das neue Jahr fing direkt gut an. Helmut wurde in seiner Band nicht mehr gebraucht und ausgemustert. Eigentlich wollte er auch aus der Musikschule gehen, blieb aber dann doch. Im Februar begann eine von sieben Reisen. Ich fuhr mit meiner Freundin Petra auf Bildungsurlaub mit dem Thema: „Bloß´ kein Streit!“ Wir hätten uns die Sache schenken können, denn Petra und ich haben uns noch nie gestritten. Spaß beiseite, es war eine lustige Zeit, wie immer, wenn wir irgendwo hinfahren.
Im März wurde eine neue achtköpfige Band gegründet. Helmut sollte als Schlagzeuger mitmachen. Viel Zeit zum Üben hatten sie nicht, denn der erste Auftritt sollte schon Ende Mai sein. Er trommelte überall, zu Hause auf dem Tisch, beim Autofahren auf dem Lenkrad oder auf seinem Schlagzeug in der Garage. Die ganze Familie wurde von seiner Energie in den Bann gezogen. Zu Hause liefen seine Lieder den ganzen Tag, er erklärte uns, er wolle jede Feinheit heraushören. Wenn er abends müde von der Abend kam und wie so oft nicht reden wollte, weil er schon den ganzen Tag mit seinen Auszubildenden gesprochen hatte, gab es für uns einen kleinen Trick. Wir brauchten ihn nur auf „seine“ Band anzusprechen und schon redete er ohne Ende und strahlte dabei, dass es uns allen gut tat.
Im April flog ich mit Michaela nach Ibiza. Es waren Osterferien. Die Reise fing schon gut an. Wir sollten in ein Flugzeug steigen, auf dem ein riesengroßes Logo von Bayer 04 Leverkusen drauf war, und das uns, FC-Fans wie sie im Buche stehen. Außerdem flogen wir von Düsseldoof ab. Was passiert noch? Klar, mein Koffer kam nicht an, der landete in Köln! Im Hotelzimmer (5 Sterne) roch es modrig, es war kalt und das Essen abends dürftig. Es stellte sich heraus, dass wir die ersten Gäste der Saison waren. Im Ort dasselbe, alle Geschäfte und Discotheken geschlossen. Nach drei Tagen kam endlich mein Koffer und damit auch die Probleme, denn plötzlich stellte sich die Frage: „Was ziehe ich heute an!“ Die Sorge hatte ich bis jetzt ja nicht gehabt. Das Meer war zu kalt zum Baden, also sind wir jeden Tag gewandert. Unsere Sorge beim täglichen Wandern war, „hält der Wasservorrat, den wir mithaben?“ Alle Orte, die wir besuchten, waren ausgestorben. „Halten unsere Sandalen?“ „Wie strapazierfähig sind sie?“ Fazit unserer Reise: die Insel ist wunderschön, wenn man die Landschaft betrachtet. Die Cafe`s liegen an den schönsten Stränden, wenn nur mal eins aufgehabt hätte. Wir wären vor Glück geplatzt. Jede Tagestour war ein Erlebnis. Ob es Eidechsen waren, an denen wir uns beide nicht vorbei trauten oder Klippen, an denen wir uns vorbei hangeln mussten. Ich hätte mir vor Angst bald in die Hose gemacht. Kaum zu Hause ging es auch gleich wieder in einen kleineren Flieger. Helmut hatte von seinen Auszubildenden einen Rundflug über Köln geschenkt bekommen und durfte noch zwei Personen mitnehmen, dass waren Martina und Michaela. Die drei schwärmten anschließend davon, wie toll es war, das Rhein-Energie-Stadion mal von oben sehen zu können. Auch der Kölner Dom wurde umflogen.
Zu erwähnen sei hier, dass wir viele Geburtstage vergessen oder gar verspätet angerufen hatten. Den Geburtstag meines Lehrers allerdings habe ich nicht vergessen, denn Toni wurde 80 Jahre alt. Mit meiner Freundin Petra und ehemaligen Klassenkameraden hatten wir alle Schüler von damals angerufen, wir wollten Toni überraschen. Die Überraschung war dann ganz meinerseits, denn von den 30 die zugesagt hatten, kamen gerade mal 5 Personen. Na ja, Schwamm drüber. Es war trotzdem ein gelungenes Fest.
Im Mai war ich dann mit Martina in Hamburg bei meinem Bruder und dessen Frau, wie immer waren wir herzlich willkommen. Mein Bruder hatte Karten für eine Abendvorstellung im Zoo besorgt. Viele Attraktionen waren zu sehen, ein tolles Erlebnis. Zur gleichen Zeit hatte Helmut seinen 1. Auftritt mit der Band. In der Pause rief er mich an, alles lief perfekt, sie hatten einen tollen Erfolg.
Im Juni fuhr ich mit Petra für eine Woche in die Lüneburger Heide. Wir wohnten in einem bezaubernden Knusperhäuschen mit einer riesengroßen Terrasse und einem schönen Ausblick auf die Heide. Wir liehen uns Fahrräder aus und erkundeten die Landschaft. Bei einer angeblichen Abkürzung landeten wir mitten im Wald. Als ich vor Erschöpfung mal stehen blieb, weil wir die Räder dauernd über entwurzelte Bäume tragen mussten, traf mich fast der Schlag. Ein ausgewachsenes Reh kam frontal auf uns zu gelaufen und das mit einem Affenzahn. Ich war wie versteinert und dachte: „jetzt werde ich auf meinen alten Tage noch von einem Reh plattgewalzt!“ Weit gefehlt, ca. 1 Meter vor mir machte das Reh einen Satz zur Seite und schon lief es fort. Die Hosen gestrichen voll, suchten wir nach dem richtigen Weg und blieben auf den Radwegen. Eine schöne Kutschfahrt durch die Landschaft hatten wir noch unternommen, wobei das Kuriose war, daß die Tour angeblich nur 1 1/2 Stunden dauernd sollte, sie aber tatsächlich über 2 1/2 Stunden dauerte. Der Kutschfahrer hatte sich verfahren! Zurück von der Reise wartete schon die nächste Überraschung. Michaela, die eigentlich im Dezember ausziehen wollte, zog jetzt schon aus. Sie wollte mit ihrem Freund zusammenziehen, zum Glück, wohnen die beiden nur 5 Minuten von uns entfernt. In jeder freien Minute liefen wir jetzt durch Möbelhäuser. Eigentlich nur, um uns zu inspirieren. Stattdessen kauften wir das ein oder andere Schnäppchen. Oft waren wir so im Kaufrausch, daß wir die Zeit vergaßen und Helmut eine Vermisstenmeldung per SMS absetzte. Oft ging der Kofferraum kaum noch zu, den Stauraum des Autos hatten wir mehrmals überschätzt. Bis heute fehlt es noch hier und da aber die Wohnung wird von mal zu mal schöner und gemütlicher.
Im Juli trat Helmut zum zweiten Mal mit seiner Band auf, sie nannten sich jetzt „Elements“. Ich sollte das Ganze filmen. Wie so oft, kam alles anders, ich bekam an diesem Tag einen Zahn gezogen und es war fraglich, ob ich einsatzbereit war und so filmte Martina. Sie traten in einem Flugzeug-Hangar auf. Wieder war es ein voller Erfolg. Es war das erste Mal, dass Martina und ich Helmut „live“ spielen sahen. Ja, ich war auch da, saß auf einer Bank und hielt mir die dicke Backe. Die Zuschauer sangen die Lieder zum Teil mit und der Applaus am Ende von 3 Zugaben wollte nicht enden. Ich gebe zu, ich hatte eine richtige Gänsehaut! Diese Atmosphäre! Martina und ich waren mächtig stolz auf Helmut.
Eine Woche später stand unser Mallorca-Urlaub an. Unsere Reise führte uns in den Ort Figuera. Michaela war schon zweimal dagewesen und hatte uns das empfohlen. Dieses Fischerdorf ist ruhig und sehr romantisch. Am ersten Tag wollten wir zum Markt in den Nachbarort. So machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Um uns nicht zu verlaufen, liefen wir die Straße entlang. Es war so heiß und erst nach 2 Stunden erreichten wir den Ort, auf dem Markt bauten man schon wieder die Stände ab. Zurück wollten wir mit Bus oder Taxi fahren, um es hier abzukürzen, auch zurück mußten wir wieder laufen. Mit einem Sonnenbrand und Sonnenstich trafen wir wieder im Hotel ein. Den nächsten Tag legten wir uns nur an den wunderschönen Strand um zu entspannen. Wir legten uns unter einen Sonnenschirm und cremten uns wie die Wahnsinnigen ein. Es half nichts, Helmut war abends so stark verbrannt, daß er kein Hemd am Leib vertragen konnte. Seine Haut pellte sich und dadrunter war auch schon wieder alles rot, geschlafen hat Helmut vor Schmerzen keine Nacht. Die gute Seele des Hotels, unsere „Hotelmama“ schlug Helmut jeden Morgen auf die schulter und meinte: „Na Herr Neumann, geht’s wieder mit dem Sonnenbrand?“ Helmut verzog jeden Morgen vor Schmerzen erneut das Gesicht. Als Helmut mal abends traurig an der Hotelbar saß, fragte sie ihn, was ihn bedrückte. Er sagte, ihm seien die Zigarillos ausgegangen und ihr glaubt es nicht, nachts um 24.00 Uhr schickte sie ihre 80 jährige Mutter mit einem Zweitschlüssel zum Kiosk und 10 Minuten später strahlte Helmut über beide Wangen. Mit Leihwagen und zu Fuß haben wir die ein und andere schöne Tour gemacht aber für Helmut steht fest, der Süden ist ncihts für ihn. Es ist zu heiß und die vor Schmerzen schlaflosen Nächte waren auch nicht so erholsam. Nächstes Jahr geht’s auf jeden Fall wieder nach Österreich. Am Flughafen in Köln gelandet standen unsere Töchter schon bereit und sagten, sie hätten schlechte Nachrichten. Erstens eine Mieterhöhung, na ja, das war noch zu verkraften, die erste nach 10 Jahren. Die zweite war eine Horrornachricht! Helmut hatte zu Hause eine Vorladung von der Polizei liegen. Wie es dazu kam, kommt jetzt. Unsere Nachbarin hat einen 35 jährigen Sohn, der jeden Tag von morgens bis abends bei seiner Mama ist. Und dieses „Mamasöhnchen“ hat mich mehrmals provoziert. Das letzte Mal kam ich vollbepackt vom Einkaufen und er ging vor mir. Ich war nur drei Schritte hinter ihm. Er schloß die Haustür auf, ging durch und drückte sie von Innen wieder zu. Ich, in Rage, hinter ihm her, das Maß war voll! Ich sagte zu ihm: „eine gute Kinderstube scheinen Sie nicht genossen zu haben?“ Er meinte darauf, ich solle mich in acht nehmen, sonst würde etwas passieren. Die Geschichte hatte ich natürlich Helmut erzählt. So kam es, daß Helmut ihn durch Zufall einen Tag vor unserer Abreise im Hof antraf. Helmut ging hinter ihm her und sprach ihn an: „Wenn Sie noch einmal meine Frau bedrohen, lernen Sie mich kennen!“ Der arme Teufel bekam Schiß und ging ohne sich umzudrehen schneller. Helmut hinter ihm her mit den Worten: „Haben Sie das verstanden?“ Das Weichei sagte ohne sich umzudrehen: „Soll ich die Polizei holen?“ Helmut sagte zu ihm, er solle es tun wenn es ihm Spaß machen würde. Auf unserer Etage angekommen, flog bei ihm die Tür mit einem lauten Knall zu. Wir dachten, gut, das wars. Denkste, jetzt lag da diese Vorladung. Die Kinder machten ihre Witzchen und wollten Helmut schon mal das Köfferchen mit Zahnbürste packen. Ich muß ehrlich zugeben, mir war nicht wohl bei der Sache. Bei der Polizei erzählten wir, was alles vorgefallen war und der Polizist nahm alles zu Protokoll, nicht ohne das ein oder andere Mal zu schmunzeln. Ihr müßt noch wissen, daß das Muttersöhnchen Helmut mit folgenden Aussagen angezeigt hat; Helmut hat ihn und die Mutter stark bedroht, die Frau hat Angst und Helmut hat auch versucht, in die Wohnung einzubrechen. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Helmut und versuchter Wohnungseinbruchsdiebstahl!! Jeder der den Jahresbrief bekommt kennt Helmut, er ist einer der friedfertigsten Männer ich kenne. Selbst bei der Aktion im Hof ist Helmut noch nicht einmal lauter geworden. Na ja, es kam wie es kommen mußte, daß Verfahren gegen ihn wurde eingestellt. Wie durch ein Wunder provoziert der Nachbarssohn nicht mehr.
Martina hat sich von ihrem Ford Ka getrennt, überall regnete es plötzlich rein. Sie hat sich einen Peugeot 206 gekauft, der „tiefer gelegt“ ist, was immer das heißt. Er ist bordeauxrot, was ich nicht verstehen kann, denn Martina mag rot nicht. Es gibt Dinge, die ich nicht hinterfrage.
Im August war das große Highlight die Inliner-Nacht, die jedes Jahr in Leverkusen stattfindet. Michaela, eine Arbeitskollegin mit Mann und ich nahmen auch dran teil. Das Wetter war super und die Strecke, die jedes Jahr anders ist, war interessant. Es war unbeschreiblich schön.
Im September flog ich mit Martina nach Lanzarote. Die freundliche Dame im Reisebüro hatte uns dazu überredet, es war ein Reinfall. Die Landschaft ist öde und löst Selbstmordgedanken in einem aus. Der Strand ist so schmal, daß die Liegen fast vom Meer fortgespült werden. Nachdem wir das 2 x mitgemacht hatten, unternahmen wir kleine Touren. Die erste Tour machten wir mit einer Busgesellschaft. Furchtbar! Raus aus dem Bus, schauen, rein in den Bus, raus..... Das einzig Positive bei der Tour war ein Ritt auf einem Dromedar durch die Vulkane. Martina und ich fanden es toll. Die nächste Tour „auf den Spuren Cäsar Manrice“ machten wir auf eigene Faust. Der Vorteil war, daß wir einen Kakteenpark ohne Menschenmassen durchwandern konnten und uns hier und da auch mal hinsetzen konnten, ohne auf die Uhr zu sehen. Die Busverbindungen sind allerdings sauschlecht, so daß wir viel laufen mußten um an unser Ziel zu kommen. Oft waren wir von 9.00 bis 18.00 Uhr unterwegs. Um nichts zu Hause zu verpassen telefonierten wir mit Helmut jeden Tag. Am fünften Tag sagte er so ganz nebenbei, wir sollen ihm den Daumen drücken, denn er wäre bei den „Elements“ rausgeflogen und musste an diesem Tag bei einer Band in Köln vortrommeln. Wie denn? Was denn? Ich fragte ihn, wann er bei den Elements rausgeflogen sei. Jetzt kam alles raus. Am letzten Abend vor unserem Abflug passierte es. Die Band traute es Helmut nicht zu, weiterzumachen. Sie wollten jetzt dick ins Geschäft einsteigen. Helmut hatte an diesem Abend nichts erzählt. Ich hatte es ihm noch nicht einmal angemerkt. Als Begründung sagte er, er wollte uns den Urlaub nicht verderben. Und jetzt sollte wir Däumchen drücken. Ein Tag später erzählte er uns, dass er einen schönen Abend hatte, aber die Band in Köln doch eine Nummer zu groß für ihn sei. Ich würde sagten, trotz allem haben wir uns gut erholt.
Im Oktober begann Martina eine Fortbildung zur „Fachwirtin“. Diese Fortbildung dauert 1 ½ Jahre. In den Herstferien fuhr ich dann mit Martina, Michaela und Petra wieder auf Bildungsurlaub „Auf der Suche nach dem Glück!“ Da wir uns nach Michaela richten mußten, gab’s kein anderes Thema. Michaela, die noch in der Ausbildung zur Erzieherin steckt, freundete sich auch direkt mit Regina an. Regina ist Berufsschullehrerin für Erzieher und gab Michaela an so manchen Abenden tolle Tips für die Zukunft. Martina, die zum ersten Mal mit auf Bildungsurlaub war, war begeistert. Obwohl sie noch zu Hause sagte, sie werde auf keinen Fall Rollenspiele mitmachen, besann sich später eines besseren. Am vierten Tag sollten wir Gruppen bilden! Wir fünf hatten uns schon abgesprochen und so waren in unserer Gruppe nur die Lustigen. Uns wurde es überlassen, wie wir unser Thema erarbeiteten. Ich, der Rollenspiele liebt, schlug es auch gleich vor und war platt als Martina sagte: „OK, ich übernehme die und die Rolle!“ Unsere Gruppe kam mit den unterschiedlichsten Rollenspielen bei den anderen Teilnehmern super an, ein voller Erfolg. Bis jetzt war ich immer mit Michaela und Petra auf Bildungsurlaub gefahren. Später stellte sich heraus, daß wir auch zu viert sehr gut harmonieren. Abends beim Tischtennis-Rundlauf machten die Kinder mir und Petra das Leben schwer und ließen uns gut laufen. Wir zeigten aber keine Schwächen und waren zu jeder Revanche bereit. Den Bildungsurlaub und die Zeit mit Petra genossen wir alle. Für dieses Jahr war das der letzte Urlaub. Falls Ihr Euch fragen solltet, warum ich so oft reisen kann, sei gesagt, dass ich viele Überstunden mache. Wenn ich um 12.30 Uhr Dienstschluß habe, und gerade eine Kundin bediene, dann frage ich sie nicht, ob sie den Brillantring kauft oder nicht, weil ich Feierabend habe. Nein ich sage zu ihr, sie solle in Ruhe überlegen, wir hätten ja Zeit. Und 10 Minuten später sagt sie dann, dass sie es sich doch einmal überlegen wolle. Es sind wenige, aber es gibt Kunden, die nichts bei mir kaufen. Und so läppern sich die Stündchen zusammen. Statt 6 Wochen hatte ich dieses Jahr 9 Wochen (!) Urlaub. Und wenn sich die Möglichkeit bietet, verreise ich eben.
Während wir auf Bildungsurlaub waren, hatte Helmut seinen Vorspieltermin bei der neuen Band. Die Band heißt „Creme Format“ und kannte den Bass und das Schlagzeug nur vom Keyboard. Helmut baute sein Schlagzeug auf und begann anzuzählen. Nach wenigen Schlägen hörten alle auf zu spielen und sagten, daß das Schlagzeug doch sehr laut wäre. Die Gitarristen gingen etwas weiter weg und der Keyboarder steckte sich was in die Ohren. Was soll ich sagen, Helmut wurde sofort genommen! Und jetzt übt er wieder die neuen Stücke. Diesmal spielt er allerdings Musik, die er auch kennt. Der Nachteil ist, dass er jetzt immer nach Krefeld fahren muß, aber Helmut macht das nichts aus, vor allen Dingen, sie üben nur alle zwei Wochen. Und der erste Auftritt steht auch schon fest. Es geht nach Friedrichkoog (Nordsee) und soll am 18. Juni 2005 stattfinden. Ich bin gespannt!
Im November ging ich abends mit Helmut ins Dorf um noch etwas einzukaufen. Dabei sagte er, als wenn es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre: „ach, was ich Dir noch sagen wollte, ich habe heute einen Makler beauftragt, für uns eine Wohnung oder ein Häuschen mit Garten zu besorgen“. Mit großen Augen sah ich ihn an und sagte zu ihm, daß er mir das einfach mal so erzählt. Das alles kann noch dauern aber der erste Schritt ist gemacht. Es geht dann eventuell nach Köln-Dünnwald oder wir bleiben in Köln-Schlebusch. Ich bin gespannt, von wo aus ich nächstes Jahr meinen Jahresbrief schreibe.
Martina, die täglich 8 Stunden am Computer sitzt hat jetzt ihre Quittung bekommen. Als sie einen Optiker besuchte, hatte der ihre Sehstärke gemessen. Die Werte waren wohl sehr schlecht, denn der Optiker sagte, er wolle mal die jetzige Brille sehen. Martina sagte, sie hätte gar keine Brille. Der Mann wurde blaß und fragte, ob sie Auto fahren würde. Martina, nicht auf den Mund gefallen, sagte zu ihm, die Strecke zur Arbeit und zu ihrem Freund kenne sie im Schlaf. Mit der Brille sieht sie jetzt aber viel besser. Sie sagte, sie könne jetzt sogar die Spielernamen auf den Trikots erkennen. Wir gehen natürlich auch in diesem Jahr wieder zu jedem Heimspiel des 1. FC Kölns. Eine herrliche Stimmung im neuen Rhein-Energie-Stadion. Von den sieben Heimspielen, die wir gesehen haben, hat der FC sechs gewonnen. Mit großem Glück steigen wir nächstes Jahr wieder in die erste Liga (da wo wir eigentlich hingehören) auf. Aber bis dahin müssen noch 20 Spiele gespielt werden.
Es sind noch 6 Wochen, dann ist das Jahr um. Ich hoffe, es gibt dann nichts hinzuzufügen.