2009

Es ist mal wieder so weit, das Jahr ist fast vorbei und ich sitze hier und werde alles zusammen fassen was wir so erlebt haben.

Januar

Jochen und Martina waren für eine Woche in Fuerteventura. Da den Beiden erzählt wurde dort ist es heiß, hatten Sie Klamotten nur für schönes Wetter mit. Martina ist weiß Gott keine Frostbeule aber wenn Sie schon sagt: Es war windig und kalt: dann muß es schon sehr ungemütlich gewesen sein. Gut erholt haben die Beiden sich auf alle  Fälle trotz der Temperaturen.

Samstagmittag kamen Jochen und Martina aus Fuerteventura an und Abends brachte ich Michaela ins Krankenhaus. Das eine hat zwar nix mit dem anderen zu schaffen , aber das soll nur heißen hier wird es nie langweilig.  Michaela war schon eine Weile krank geschrieben weil Sie sich nicht mehr schmerzfrei bewegen konnte. Die Wärmflaschen die Bäder die Pillen alles half nix. Von den Tabletten wurde Sie immer apathischer. Wir hatten auch schon alle Ärzte durch um selber die Ursache zu finden. Wieviel Stunden wir mit unserem Picknickkörbchen  in den Wartezimmern gesessen haben will ich gar nicht wissen. Der Orthopäde  sagte es ist was mit den Nieren! Der Nierenarzt sagte, es ist was mit dem Rücken! Alle Untersuchungen  womit man einen quälen kann, wurden bei Ihr gemacht.  An dem Samstag jedenfalls war ich es satt, sie krümmte sich wieder vor Schmerzen und so packte ich Sie einfach ins Auto und fuhr mit ihr ins Krankenhaus. Im Krankenhaus bekam Sie alles was Sie brauchte. Es stellte sich heraus, das ein Nerv am Rücken so stark eingeklemmt war, das es lange dauerte bis Sie wieder hergestellt war.

Februar

Es passierte nix. Worüber ich immer froh bin!!!

März

Ich stellte mich bei Palm vor, ein Schuhgeschäft. Erst mußte ich in „Düsseldorf“ einen Probetag machen und dann wurde ich zum einarbeiten fast täglich nach Langenfeld geschickt. Die Leiterin war eine Hexe, machte mir das Leben schwer. Ich biss die Zähne zusammen denn da sollte ich ja nicht ewig bleiben..

Ende des Monats war wie immer Füllerbörse, wo ich schon seit hundert Jahren dabei bin. Martina, die sich das Jahr davor schon super toll gemacht hatte, hatte ich auch wieder dabei. Wir  zwei sind ein super Team und arbeiten toll zusammen. Ihre Sprachkenntnisse sind von großem Vorteil. Ich bin natürlich sehr stolz wenn ich sagen kann: Ja, das ist meine Tochter!!!! Sie wird von den Händlern akzeptiert.  Ihre Französisch und Englisch Kenntnisse sind super hilfreich. Das wichtigste ist bei all der Arbeit (von 9.30 bis 17.00Uhr) das wir uns gut ergänzen und viel Spaß hatten.

April

Michaela  und ich fuhren für eine Woche nach Andalusien. Wir hatten ein Auto und so waren wir nur unterwegs. Unser Pech war das wir Ostern dort waren. In jedem Ort waren Umzüge, was ja mal ganz schön ist zum Anschauen, aber bitte schön, nicht in jedem Ort und nicht überall. Alle Geschäfte hatten immer zu .Es gab keine Parkplätze und auch sonst waren alle Städte schwer überfüllt. Wir sind in der einen Woche 1400 Kilometer gefahren und Unmengen  gelaufen. Wir haben wie immer viele Eindrücke mitgenommen, aber von Erholung keine Spur.

In diesem Monat hatte Helmut mit seiner Band einen Auftritt bei einem Seefest in Krefeld.  Zur Unterstützung kamen Schwiegermutter, Jochen und Martina. Zur Unterhaltung der Zuschauer wurde noch eine Fahrt mit einem Schnellboot angeboten. Nach vielen Überredungskünsten hatten wir die Schwiegermutter auf dem Boot. Das Boot fuhr so schnell und stark geneigt das Schwiegermutter ganz Krefeld vor Angst zusammenschrie. Mir war aber auch ganz schön mulmig und ich war froh als wir wieder das rettende Ufer erreichten. Helmut spielte mit seiner Band bis Nachts um 23.00 Uhr. Aber wie immer war es super toll. Die Jungs sind schon einsame Klasse.

Mai

Aus heiterem Himmel bekam ich an einem Donnerstag die Kündigung auf den Tisch am Arbeitsplatz geknallt. Ich dachte das gib es doch nicht!!! Die Hexe in Langenfeld meinte, ich hätte zu wenig verkauft. Helmut und ich wollten das so nicht stehen lassen und schrieben dem Herrn Palm einen schönen Brief.  Es dauerte lange bis er sich meldete, denn er war in Urlaub. Er meinte das wäre alles ein Missverständnis und stellte mich wieder ein. Diesmal direkt in Schlebusch. Das machte mir alles etwas zu schaffen und ich bekam einen gesalzenen Hörsturz. Ich mußte ab dann ein Hörgerät tragen und mein Tinnitus war stärker denn je.

Juni

Ich fuhr erst mal mit einer Bekannten drei Tage zur Erholung in die Nähe von Göttingen. Wir hatten viel Regen was nicht so schön war. Wir haben jede Burg im Umkreis besichtigt.

Juli

Ich war immer noch bei Palm beschäftigt und es gefiel mir auch sehr gut. Das Klima stimmte. Jetzt ging es erst mal mit Helmut in Urlaub nach Kleve, worauf wir uns sehr freuten. Wir fuhren mit einer Draisine 10 Kilometer in die eine Richtung und später nach einer Pause wieder zurück. Es war zu zweit eher anstrengend als erholsam, aber wir haben auch viel gesehen auf der Strecke. Wir hatten nicht jeden Tag Sonnenschein aber vom Regen blieben wir verschont. Wir haben viele tolle Touren gemacht und uns gut erholt.

August

Ich arbeitete immer noch  bei Palm. Aber so wie ich mir das vorgestellt hatte, lief das nicht. Ich ging fast jeden Tag arbeiten, oft 6 Tage die Woche. Beim Vorstellungsgespräch hieß es damals: zwei Tage die Woche: davon war nichts in Sicht. Mir wurde das echt zu viel. Zuhause blieb viel liegen. Helmut ging nach der Arbeit noch einkaufen, so war das nicht geplant. Er und Michaela halfen mir im Haushalt so gut es ging, aber so wollte ich das nicht. Sport konnte ich keinen mehr machen denn Nachmittags war ich immer arbeiten. Den Kontakt zu meinen Mitmenschen hatte ich schon total verloren. 

Ende August war die Hochzeit von Bianca , Michaelas Freundin. Helmut und seine Band spielten dort. Es fing schon damit an, daß die Bandkollegen sich bei der letzten Abfahrt gegenseitig ins Auto fuhren. Die Musikinstrumente  flogen gegen die Heckscheibe und die ging dann auch noch zu Bruch.  Das dauerte alles seine Zeit, so daß für den Soundcheck  keine Zeit mehr blieb. Nach dem ersten Lied gab ich der Band noch paar Tipps wo noch Töne fehlten. Der Techniker der in der Halle für alles sorgen sollte, hatte keine Ahnung und verstellte ständig alles. Die Gäste fanden den Auftritt super, tanzten auch den ganzen Abend fleißig mit. Ich habe die Band bis jetzt immer begleitet und wußte sie können es besser. Aber durch den blöden Techniker und den Unfall den allen noch in den Kleidern steckte war das alles nicht  leicht.

September

Ich kündigte bei Palm. Es hat zwar was gedauert bis ich kapiert habe das die mich da nur ausgenutzt haben, aber ich habe es gemerkt. Es wär nie noch eine Kraft eingestellt worden und ich war es satt. Ständig bekam ich zu hören, das ich meinen Umsatz nicht geschafft hätte. Der beträgt in der Stunde 130 Euro. Habe ich auch nicht, aber dafür kann ich nix. Helmut sagte oft, wie lange willst du das noch mit machen. Diesmal hörte ich früher auf ihn und kündigte.

Ich genoss meine wiedergewonnene Freiheit in vollen Zügen. Ich machte soviel Sport, daß ich mich erst mal vor Muskelkater nicht rühren konnte. Aber ich hatte wieder Spaß. 

Oktober

Anfang des Monats fing Helmut an zu kränkeln. Wenn er von der Arbeit nach Hause kam, legte er sich immer gleich ins Bett und schlief ne Weile. Ich fragte ihn was er hätte und er meinte darauf hin das er wohl eine Erkältung in den Knochen hätte. Ich packte darauf sofort meine ganzen Tübchen und Salben aus und pflegte ihn mit Erkältungscreme und Wannenbäder, aber es schien nicht besser zu werden. Vier Tage später, es war Samstag morgen um fünf Uhr huschte Helmut schon durch die Wohnung. Ich fragte ihn was denn sei? Helmut meinte ihm würde der Arm so weh tun und er könnte nicht mehr schlafen. Er wollte ins Krankenhaus fahren, ich war noch etwas benommen vom frühen Aufstehen und meinte gut, dann mache ich mich im Bad kurz fertig und dann fahre ich dich. Während ich mich so wusch dachte ich noch, der Arm muß ja schlimm wehtun und was kann es sein denn das hatte er ja gestern noch nicht. Als ich nach einer halben Stunde aus dem Bad kam sagte Helmut nur, was brauchst du denn so lange ich bekomme keine Luft mehr. Ich sagte das hättest du mir ja sagen können.  Wieso bekommst du denn jetzt keine Luft mehr, ich denke Dir tut nur der Arm weh. Draußen regnete es Bindfäden und ich fuhr so schnell ich konnte ins Krankenhaus, setzte ihn vor der Türe ab und suchte einen Parkplatz. Als ich zurück kam war er schon im Behandlungszimmer, es wurde gerade der Blutdruck gemessen, der war bei 220 schon was sehr hoch. Er bekam Schweißausbrüche aber auch da dachte ich das ist die Angst vor dem Krankenhaus, er war seit ich ihn kenne noch nie im Krankenhaus. Mir fiel ein das ich sagen sollte das er Diabetiker ist eventuell stimmt ja da mit was nicht, er hatte seinen Zucker schon ewig nicht mehr gemessen. Darauf hin versuchten die Ärzte den Zucker zu senken was aber so schnell nicht gelang. Was er hatte konnten Sie um die Uhrzeit noch nicht fest stellen , aber eins war klar, er mußte im Krankenhaus bleiben. Er bekam sein Zimmer zu gewiesen und nach einiger Zeit fuhr ich kurz nach Hause um sein Schlafzeug  zu holen. Als ich zurück kam war Helmut nicht mehr auf seinem Zimmer. Ich fragte die Schwester wo denn mein Mann wäre. Der ist auf der Intensivstation und wurde gerade operiert wurde mir gesagt. Ich war total geschockt und lief so schnell ich konnte zu der Intensivstation . Hatte Angst was würde mich erwarten und was ist mit Helmut. Mit weichen Knien ging ich hinter der Schwester her und da sah ich Ihn. Helmut lag im Bett mit tausenden von Schläuchen, er schmierte sich gerade sein Abendbrot, große Erleichterung fiel von mir ab. Ich war so froh ihn so zu sehen. Als ich fragte was er hatte und warum er jetzt auf der Intensivstation liegen würde, meinte er das wüßte er auch nicht so genau. Er hätte einen Stend gesetzt bekommen aber es wäre nix Schlimmes. Ich fragte den Arzt, denn ich wollte es schon genauer wissen. Der Arzt sagte dann, es wäre noch mal gut gegangen, aber mein Mann hätte einen Herzinfarkt bekommen.  Wir kannten uns in so was überhaupt nicht aus, waren aber froh, daß es Ihm jetzt so gut ging. Als Helmut sein Brot gegessen hatte meinte er noch das jetzt Fußball übertragen würde und das schauten wir uns dann in seinem kleinen Fernseher am Bett an. Bei dem einen Tor was fiel ging sein Blutdruck nach oben und die Geräte um Ihn rum piepten so das ich Angst bekam. Bevor ich ging sagte er mir noch wen er im Krankenhaus sehen möchte und wer nicht kommen soll und  dann ging ich nach Hause. Ich wußte das er jetzt in Sicherheit war , aber in der folgenden Nacht ging mir so viel durch den Kopf das ich nicht zum Schlafen kam. Als wir ihn am nächsten Tag  auf der Intensivstation besuchen wollten kam er uns schon entgegen. Ich dachte ich traue meinen Augen nicht. Er kam ins Cafe, so als wenn er gerade den Zeigefinger genäht bekommen hätte. Gut, man konnte seine Geräte für den Blutdruck unter seinem Pulli sehen und die ganzen Schläuche an den Armen waren abgedeckt durch seinen Pulli. Er trank sofort einen Kaffee und erzählte was so alles mit Ihm gemacht worden ist. Nach dem Tag davor konnte ich es gar nicht glauben das er da nun so sitzt, ich war so froh. Er strahlte und lachte es war die reinste Freude ihm zu zu hören. Wir konnten wieder Witze machen über meine Maßnahmen  mit Erkältungscreme u.s.w. das das nicht geholfen hatte. Er blieb dann noch paar Tage im Krankenhaus und als die Ärzte Helmut nach einer Woche immer noch nicht entlassen wollten ging er auf eigene Verantwortung. Helmut  meinte, daß er sich zu Hause halt besser erholen könnte. Nachdem Helmut zwei drei Tage zu Hause war ging es auch schon in die Reha. Die war in Leichlingen so das er abends immer nach Hause kommen konnte. Nun dachte er das er wieder zum Bayer gehen könnte, aber seine Ärztin machte Ihm da einen Strich durch die Rechnung. Erst mal zwei Wochen vier Stunden, dann zwei Wochen sechs Stunden. Bis Helmut wieder richtig arbeiten geht das dauert noch, ob Ihm das passt oder nicht da muß er jetzt durch. Rauchen hat Helmut sofort nach dem Herzinfarkt aufgehört. Er fühlte sich auch am nächsten Tag nach dem Eingriff wieder super.  Wir wünschen uns auch alle das es so bleibt wie es jetzt ist. Die Ärzte sagen, daß er wieder voll gesund ist.

Ende Oktober konnte sich Martina ihren neuen Golf in Wolfsburg abholen.

Im November fuhren Michaela und ich nach Teneriffa .Wir tankten noch etwas Sonne und hatte eine schöne Zeit. Bis darauf daß wir kaum schöne Strände fanden  und wenn wir welche fanden waren dort Eidechsen was ich persönlich nicht so prickelnd fand. Das Jahr neigt sich fast dem Ende und es war wie immer recht aufregend. Auf das ein oder andere hätten wir gerne verzichtet, aber wie sagt der Kölner: Et kütt wie et kütt und et hätt noch immer joot jejange!

Michaela und ich sind in der großen Planung für Peru. In acht Wochen fliegen wir zu meinem Bruder und Schwägerin. So das war es für dieses Jahr, hoffe ich jedenfalls!!!!

Euch allen ein schönes Fest und einen guten Übergang ins neue Jahr . Wünscht Euch die ganze Familie Neumann das heißt Helmut , Martina , Michaela und Rita